Interbeing

Multimedia Installation, 2022

Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch
Interbeing, Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt, 2022. Foto: ©Johannes Puch

Der Begriff „Interbeing“ wurde geprägt von dem buddhistischen Mönch Thích Nhất Hạnh. Damit ist die Verwobenheit sämtlicher Phänomene und deren Einbettung in ein hochkomplexes System von menschlichen und nichtmenschlichen Beziehungen aus spiritueller Sicht gemeint. Die Vorstellung von unterschiedlichen Formen der Verbundenheit gibt es nicht nur in spirituellen Traditionen, sondern auch in wissenschaftlichen Felder, wie etwa der Systemtheorie, oder wie sie mit „Enaktivismus“ (Humberto Maturana und Francisco Varela), „Élan vital“ (Henri Bergson), „Togetherness“ (Alfred North Whitehead) oder etwa „Sympoiesis“ (M. Beth Dempster und Donna Haraway) beschrieben werden.

 

Die multimediale Installation Interbeing bezieht sich auf diese Vorstellungen. Sie ist ein in sich verwobener Kosmos, in dem alle Elemente miteinander verbunden sind. Sie steht für eine Struktur, ein Weltengewebe, das hinter der Welt der Illusionen liegt, welche jedes Wesen in eigener Weise für sich selbst erzeugt, im Miteinander mit der Welt. In diesem Kosmos verdichten sich konkrete Objekte – die jeweils aus einzelnen Seilstücken geknüpft wurden. Diese Interbeing / Conditions #1 – #6 stehen für Momentaufnahmen aus einer Welt der sich immer im Prozess befindlichen Lebendigkeit, die immer im Wandel ist und immer weiter aus dem vorangegangenen, dem parallel existierenden in die Zukunft hin erzeugt wird.

 

Interbeing / Condition #1, Dokumentation

Über dieser abstrakten Welt der Schnüre, die für einzelne Momente, Begebenheiten und Berührungen mit der Welt stehen, liegt ein Klangteppich. Er benennt die Elemente der Verflechtungen der Wesen mit der Welt des Anderen, wie etwa „loving“, „being loved“, „caring“, „being cared for“, „eating“, „being eaten“ … Sie sind die Fasern des „Fleisch der Welt“ – ein Begriff, der von dem Philosophen Maurice Merleau-Ponty geprägt wurde. Eine Verflechtung die im Spannungsfeld dieser Interaktionen zwischen dem Beobachter und dem Beobachteten erzeugt wird.

Zwei animierte Zeichungen verweisen weiter auf den stetigen Wandel, der allem Lebendigen immanent ist.

Pressetext zur Installation im Kunstraum Lakeside, Klagenfurt 2022 von Gudrun Ratzinger und Franz Thalmair

 

 

Élan vital, animierte Bleistiftzeichnung, 2022